Schulgeschichte 1914 – 1945

1914 war das Leben für die Oberfrohnaer Bevölkerung hart. Der Krieg schonte auch unseren Stadtteil nicht. Lehrer wurden zum Dienst ins Heer abgerufen und so unterrichteten 11 ständige und 3 Hilfslehrer an der Schule. Durch die fehlende Lehrerschaft stieg die Schülerzahl in den einzelnen Klassen auf bis zu 70 Kindern an.

Im Jahr 1917 wurde alles beschlagnahmt, was für den Krieg wichtig war. So ging es der Schulglocke an den Kragen. Sie wurde eingeschmolzen für Kriegszwecke und die Lebensmittel wurden mit Karten rationiert.

Im Jahr 1919 nahm der Schulleiter Alexander Schramm seine Arbeit auf. Aus den sieben Klassen wurden acht. So wurde das Gebäude wieder zu klein und man musste über einen erneuten Anbau nachdenken. Obwohl durch den Krieg und die Inflation wenig Geld in den Kassen war, erfolgte 1927 ein Anbau.

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Im Limbacher Tageblatt und Anzeiger hieß es dazu am 12.07.1927:

„Der 22×18 Meter große Anbau, im Herbste vorigen Jahres in Angriff genommen enthält: im Kellergeschoss einen großen Werkraum für Hobelbankunte­rricht, einen dergleichen für Klebearbeiten , außerdem noch Lagerräume für Materialien; im Erdgeschoss ist die Hausmeisterwohnung untergebracht …, außerdem befinden sich hier ein Physikzimmer mit Vorbereitungsraum sowie ein Klassenzimmer; im ersten Obergeschoss liegen 3 Klassenzimmer sowie durch Umbau des alten Gebäudes ein Direktorzimmer mit Warteraum, ein großes Lehrer- und Konferenzzimmer und ein Arztzimmer mit Warteraum; im zweiten Obergeschoss liegen ein Klassenzimmer sowie die geräumige Aula, die außer zu Schulfestlichkeiten auch zur Abhaltung von Sitzungen der Gemeindeverordneten benützt werden soll … Das Innere der Schule ist sehr geräumig. Vor allem sind die 4 Meter breiten Korridore bei schlechtem Wetter sehr geeignet, den Kindern Bewegung zu ermöglichen… Besonders vornehm ist die Aula ausgestattet, Decken und Wände wurden gestuckt. Mauerschäfte, Fensterumrahmungen und untere Wandteile sind mit Holzsperrplatten von Gabun-Holz umkleidet. Diese Verkleidung sowie 150 Klappsitze und … Bänke … sind silbergrau gebeizt. Die 5 großen Fenster … sind in Bleiverglasung ausgeführt und zeigen Motive aus Schillers „Lied von der Glocke“ … Sämtlich Räume, Klassenzimmer wie Gänge sind mit Buchenparkett belegt; nur die Aula ist in Eiche ausgeführt.“

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Auch in dieser Zeit gab es Lehrer mit ihren „ Macken“. Einige lustige Anmerkungen dazu:

  • Herr Lehrer Ulbricht: = Klassenlehrer der Mädchen Ein etwas zu klein geratener Mann, deshalb nannten die Schüler ihn den „ Zwerg“.
  • Herr Lehrer Vettermann: = Klassenlehrer der Jungen Er hatte auf seinem Kopf eine hell leuchtende Erhöhung, die durch das dunkle Haar hervorragte. Dies war „ Vettermanns Ölberg“.
  • Herr Lehrer Bonitz: = Klassenlehrer der gemischten Klasse Ein großer kräftiger Mann mit einem weichen Herz. Er war vermählt mit der Schwester des Fabrikanten M. Herrmann.

Alle drei unterrichteten alle Fächer, außer Sport und Gesang.

Die Jahre um die Weltwirtschaf­tskrise und der II. Weltkrieg:

Auch diese Zeit brachte viele Probleme. Durch die schlechte wirtschaftliche Lage musste ebenso in der Bildung gespart werden. Ferienwanderungen und der Fremdsprachenun­terricht wurden nicht mehr von der Gemeinde getragen. Notverordnungen prägten das Leben in Oberfrohna. Lehrmittelfreiheit wurde abgeschafft. Im Schuljahr 1933/34 gehörten drei Lehrer nicht mehr zur Lehrerschaft der Schule.

  • Kreschnack,
  • Schramm,
  • Strohbach

Mit Kriegsbeginn wurde aus der Schule ein Lazarett für verwundete Soldaten des Krieges. Die Kinder mussten nun in die Pestalozzi- oder in die Rußdorfer Schule gehen.

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