Für ein L.eben O.hne Drogen


„In dem Moment wurde mir klar, welch ein Geschenk es ist, nüchtern und bei Verstand zu sein. Ich hatte nie richtig geschätzt, wie schön es ist, die Welt ohne einen chemischen Filter wahrzunehmen.“

Paula ist 19 Jahre alt, als sie süchtig nach Alkohol wird.
Anfangs trinkt sie nur an unifreien Tagen, später auch schon morgens, bevor sie zur Vorlesung geht.
Sie trinkt bis zur Bewusstlosigkeit, nimmt alle möglichen Drogen und landet immer wieder in der Ausnüchterungsze­lle.
Ihr Leben entgleitet völlig ihrer Kontrolle.

Was machen Drogen mit mir? Welche Risiken und Nebenwirkungen hat der Konsum von diesen Rauschmitteln?
Diese und viele weitere Fragen stellen sich viele Jugendliche. Bereits 25 Prozent von ihnen haben statistisch gesehen schon Drogen konsumiert.
Das Potenzial ist da, so wie Paula abzurutschen.

Um sich der Gefahr von Drogen bewusst zu werden hat Heiko Schönherr, Sozialarbeiter der Stadt Limbach-Oberfrohna, das Projekt “Für ein L.eben O.hne Drogen“ auf die Beine gestellt.
Es richtet sich an Kinder und Jugendliche ab der fünften Klasse und soll Schüler/innen auf die Gefahren, die von Drogen ausgehen, aufmerksam machen und dafür sensibilisieren. Ein weiteres Ziel ist es, ein Gefühl für die Wirkung von Drogen zu schaffen.

Am 25.09 und 26.09.2019 kam das Projekt dann auch auf den Schulhof der Gerhart-Hauptmann-Oberschule.
Zusammen mit der Schulsozialar­beiterin Frau Magnus und Frau Monti, die in diesem Jahr einen Bundesfreiwilli­gendienst in der Stadtverwaltung absolviert,
führte Herr Schönherr das Projekt durch. Ab 12:00 Uhr konnten die Schüler/innen ausprobieren wie es sich anfühlt „auf Droge“ zu sein.
Mithilfe einer Rauschbrille, die den Blick eines Konsumenten zeigt, mussten sie einen Parcours bewältigen.
Wie schwer es ist, unter Drogeneinfluss eine gerade Linie abzulaufen, einen Ball in eine Box zu werfen oder einen fehlerlosen Slalom zu laufen, wurde hier sehr deutlich.
Als es dann darum ging, einen Turm aus verschiedenfarbigen Bechern zu bauen,
ertönte der ein oder andere Frustruf über den Schulhof: „Ich kann ja gar keine Farbe erkennen!“, „Wie soll das denn gehen?“.
Der Blick durch die Brille war verschwommen und unscharf.
Es war eine sehr erfolgreiche Aktion, besonders am zweiten Tag wurde der Rauschbrillen­parcours von den Schüler/innen der Gerhart-Hauptmann-Oberschule rege genutzt.

Hoffentlich ist an diesem Tag dem ein oder anderen klar geworden wie gefährlich der Konsum von Drogen und übermäßigen Alkohol ist und denkt zu gegebener Zeit an das Zitat ganz am Anfang dieses Textes.

Denn die Realität ist besser als jede Droge!

default alt. text Mithilfe der Rauschbrillen konnte das Gefühl „auf Droge“ zu sein, gut nachempfunden werden.

default alt. text Eine Aufgabe war es, einen Ball in eine Kiste zu werfen…

default alt. text … oder fehlerfrei durch den Parcours zu kommen.

default alt. text An dem aufgebauten Stand konnten Informationsma­terialien und kleine Präsente mitgenommen werden.