Kultur-Austausch mit der BdV Kreisgruppe Ost- und Westpreußen

03.-04.08.2016

Wie bereits im letzten Jahr, durfte das Kollegium in der Vorbereitungswoche die Mitglieder des Bundes der Vertriebenen begrüßen. Unter der Leitung von Kurt Weihe ergänzten die ambitionierten Vereinsmitglieder ihren Beitrag vom letzten Jahr und brachten den Lehrern der Gerhart-Hauptmann-Schule die Bräuche und Traditionen der Ostpreußen in einer kleinen Ausstellung näher.

Herr Weihe, der gemeinnützig sein Hobby der Bernstein-Gestaltung auch den Schülern der Kreativ-AG näher bringt, erklärte die kunsthandwerkliche Verarbeitung des fossilen Harzes. Zur Freude aller erhielten die Lehrer als Dankeschön für ihre tägliche pädagogische Arbeit ein liebevoll gestaltetes Kunstwerk der AG-Teilnehmer. Einen weiteren interessanter Vortrag bot Irmgard Gläser. Sie gewährte mit umfangreichem Anschauungsma­terialien Einblicke in die Kunst der traditionellen Textilarbeiten. Die gewebten und gestickten Handarbeiten führten alle in eine Zeit ohne digitale Medienlandschaf­t,aber harter körperlicher Arbeit zurück.

Nach dieser informativen Präsentation ging es zum gemütlichen Teil des Brauchtums über. Ganz nach dem ostpreußischen Motto: „Wo väle äte, ward ok noch eener satt“ (Wo viele essen , wird auch noch einer satt.), präsentierten die Frauen der Gruppe ihre traditionellen landsmannschaf­tlichen Backkünste. Bei Kaffee und den unterschiedlichsten Kuchenspezialitäten, gab Herr Weihe amüsante Anekdoten zum Besten und untermalte das lockere Beisammensein mit Hintergrundwissen zum allseits bekannten Volkslied „Ännchen von Tharau“.

Die Lehrer der Gerhart-Hauptmann-Oberschule bedankten sich für eine gelungene Einführung in die Kultur der Ostpreußen, denn bereits am nächsten Tag sollten die Pädagogen und Pädagoginnen Gelegenheit haben, während eines Tagesausfluges ins „Haus der Heimat“, ihr bereits erworbenes Wissen zu vertiefen.

Haus der Heimat

Zusammen mit dem Reiseleiter Herrn Weihe, der bereits während des Projekts „Integration“ im letzten Jahr die Schüler der heutigen 10. Klassen begleitete, ging es am 04.08.2016 nach Reichenbach/OL.

Das Haus der Heimat zeigt verschiedenste Originalgegenstände und Lebensgeschichten aus der Zeit von Flucht und Vertreibung. Während einer gelungenen Führung und einem interessanten Vortrag durch die Zeitzeugen Prof. Winfried Schirotzek und seiner Frau, wurde den Lehrern die Heimatpflege näher gebracht. Da fast ein Viertel der sächsischen Bevölkerung Wurzeln in den Aussiedlergebieten hat, ist es nicht verwunderlich, dass es auch unter der Lehrerschaft Beziehungen zu diesen Gebieten gibt. Zum Abschluss der Veranstaltung und zur Stärkung für die Heimfahrt, gab es noch ein reichliches Mittagessen, bei dem die gewonnen Erfahrungen des Tages ausgetauscht wurden. Das Haus der Heimat möchte vor allem Begegnungen schaffen und weiterhin diesen Teil der europäischen Kultur bewahren. In diesem Sinne werden auch dieses Jahr die Schüler und Schülerinnen der Gerhart-Hauptmann-Schule die Einrichtung des Trägervereins „Erinnerung und Begegnung e.V.“ besuchen.